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Doppelpass zur Fußball-EM in Würzburg: Schul- und Vereinskooperationen sind für alle ein Gewinn!

(15.04.2024)
Im Mittelpunkt der Doppelpass-Veranstaltung in Unterfranken, die in Kooperation mit dem Bayerischen Fußball-Verband und der Bayerischen Sportjugend durchgeführt wurde, stand der Mädchenfußball und die Erfolgsgeschichte vom FC Würzburger Kickers Mädchen- & Frauenfußball. Die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte wurde dabei aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und vorgestellt: Im Grußwort von Heinz Reinders, in der Keynote der 1. Vorsitzenden Gudrun Reinders sowie in der Talkrunde mit der FWK-Spielerin Karolina Sajevic und dem Leiter des Nachwuchsförderzentrums, Dr. Jonathan Rudingsdorfer. Komplettiert wurde das Podium durch Sandra Hornberger, Sportlehrkraft an der kooperierenden St. Ursula-Schule in Würzburg, dem BFV-Bezirksvorsitzenden Jürgen Pfau und Moderator Achim Engelking, der durch die Informationsveranstaltung führte und das Gesagte zusätzlich mit Zahlen und Fakten untermauerte. 

Besonders beeindruckend und gleichermaßen motivierend ist die Tatsache, dass sich aus einem Wunsch von vier Mädchen, die einfach nur miteinander kicken wollten, und „einer verrückten Idee“ innerhalb von zehn Jahren ein erfolgreicher, mehrfach ausgezeichneter Frauenfußballverein mit 150 Fußballspielerinnen und eigenem Nachwuchsförderzentrum (NFZ) entwickelt hat. 
„Jede Spielerin bringt ganz besondere Stärken und individuelle Qualitäten mit, die wir mit Hilfe unserer selbst entwickelten Diagnostik finden und weiter fördern. Im Mittelpunkt unserer Philosophie steht jede einzelne Spielerin, die wir sportlich auf dem Trainingsplatz und pädagogisch durch Familiengespräche, Leistungsrückmeldungen und Workshops zu verschiedenen Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung aus- und weiterbilden.“ , erklärte Heinz Reinders. So konnten seit der Gründung des Nachwuchsförderzentrums 2014 schon 300 Spielerinnen gefördert werden. Das NFZ ist genau auf die Lebensrealität und die Bedürfnisse von Mädchen und jungen Frauen zugeschnitten und basiert auf vier Säulen: dem wöchentlichen NFZ-Training in drei Altersgruppen (U11, U14, U16) mit insgesamt 50 Spielerinnen unter der Leitung von lizenzierten Trainer/-innen, den Trainingseinheiten bei regionalen Vereinen sowie Fort-/Weiterbildungsmöglichkeiten für regionale Trainer/-innen  unter dem Motto „NFZ on Tour“, den Fußball-AGs und Schnuppertrainingseinheiten in Kindergärten und Schulen sowie der wissenschaftlichen Begleitung durch bundesweite Studien. 

Die Gewinnung neuer Vereinsmitglieder und die Talentsichtung erfolgt dabei oft über Schnuppertrainings und Schulkooperationen, wie zum Beispiel Sportarbeitsgemeinschaften im Fußball (SAGs) und Ganztagsangebote, die es an der Grundschule am Heuchelhof oder an der St. Ursula-Schule Würzburg gibt.

An der St. Ursula Schule sei die Fußballbegeisterung aber nicht nur wegen der bevorstehenden Heim-EM gestiegen, sondern auch dank der Kooperation mit der FWK. „Sowohl die Fußball-SAG als auch die Ballsport-AG stoßen auf sehr großes Interesse bei unseren Schülerinnen und auch im Sportunterricht wird gerne Fußball gespielt.“ , berichtete die Lehrkraft Sandra Hornberger. Allein die Plakate seien schon motivierend, aber auch die sozialen Aspekte des Mannschaftssports und die halbstündige Hausaufgabenunterstützung durch die FWK-Trainerinnen im Vorfeld der SAGs spielten gerade bei den Mädchen eine große Rolle. Mittelfristig sei deshalb das Ziel, Sportförderklassen einzurichten und auch gemeinsame Workshops anzubieten, zum Beispiel zu Themen wie gesunde Ernährung oder Umgang mit Leistungsdruck. Auch seitens der fußballbegeisterten Schulleiterin, die selbst Fußballtorhüterin war, werden sämtliche Projekte mit den Würzburger Kickers unterstützt: von der breitensportorientierten Ballsport-SAG angefangen, die Lust auf Bewegung machen soll, bis hin zur Teilnahme an den Mädchenfußballwettbewerben von Jugend trainiert für Olympia.

Der BFV-Bezirksvorsitzende Jürgen Pfau hob sowohl die Bedeutung der bevorstehenden Heim-EM als auch des Frauen- und Mädchenfußballs hervor. Vor diesem Hintergrund verwies er auf die zahlreichen Angebote zur Stärkung des Frauen- und Mädchenfußballs, die schon bestehen und von Verbandsseite angeboten werden. Dazu gehören u.a. die Kampagnen „Ballbina kickt“ und „Lasst sie spielen“, die sowohl kostenlose Ausbildungen für Trainerinnen als auch Schnuppertrainings für Mädchen beinhalten, das eigene DFB-Mädchenmobil und die Tage des Mädchenfußballs.

Diese Vorlage nahm auch der Sport-nach-1-Koordinator Andreas Süßmeier noch einmal auf und stellte in seinem Vortrag ausgewählte niederschwellige Schulaktionen wie beispielsweise das DFB-Schnupperabzeichen, den Sepp-Herberger-Tag oder das Ballhelden-Projekt als Initialzündung zur Anbahnung einer langfristigen Kooperation zwischen Schulen und Vereinen vor. 

Abschließend bedankte sich Referatsleiter Achim Engelking bei allen Beteiligten für die interessanten Ausführungen und insbesondere bei Andreas Süßmeier für die Organisation im Vorfeld sowie beim FWK-Team für die Vorstellung der Schulkooperationen, die vielen praktischen Tipps und den Einblick in ihre Entstehungsgeschichte: „Die guten Praxisbeispiele der FWK haben eindrucksvoll gezeigt, welche Chancen und Möglichkeiten das Sport-nach-1-Modell für Schulen und Vereine bereits bietet und dass Schulen und Vereine im Schulterschluss auch zukünftig im Ganztag viel bewegen können!“

 

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